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Nordic Walking - Homo sapiens'
Rückkehr zu den Wurzeln

Hundepfote

Die Situation

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Ein stattlicher Bardino-Husky
Ein Ort der Ruhe

 

Auf unserer Nachmittagsrunde tauchen wir in die tiefe Ruhe des Waldes ein, der uns nun mit seinen Stämmen, Sträuchern und Büschen regelrecht umarmt. Mein Hund und ich genießen die Ruhe, die nur von dem Gesang der Vögel, der Jagd der Eichhörnchen und dem zarten Piepsen einer Mäusefamilie, die gerade unseren Waldweg kreuzt unterbrochen wird. Mit jedem Schritt nehmen wir diese tiefe Ruhe in uns auf und geben uns dem Frieden hin....

Bardino-Husky Hund Situation

 

Heutzutage wird die friedliche Stille des Waldes durch ein penetrantes Klacken durchbrochen - das Geräusch von Skistöcken, welche jeden Stein im Waldboden finden oder über befestigte Wege getrieben werden, dem Lied der

Nordic Walker.

Nordic Walking, das ist eine neue Trendsportart, die im Sturm die deutsche Bevölkerung zwischen 40 und 105 in ihren Bann gezogen hat. Besonders Frauen in dieser Alterklasse haben diesen Sport mit den bunten Skistöcken zu ihrer Religion erklärt und finden sich zu riesigen Gruppen zusammen, die, ganz nach dem Motto ”Gemeinsam sind wir stark!”, Wald und Wiesen unsicher machen. Nordic Walker betrachten sich als einzige Waldbewohner und überrollen alles, was sich in ihrem Weg befindet. Vom Eichhörnchen über Wildschweine, Spaziergänger, Hunde, Förster und Jogger, sie alle haben kaum eine Chance gegen die wandelnden Fleischmassen.

Die Ankunft einer Gruppe Nordic Walker kündigt sich selbst in unübersichtlichen Waldstücken schon von weitem an: Der Boden bebt und das bereits erwähnte Klacken der Skistöcke ist zu vernehmen. Dazwischen das laute Schnaufen von Herz-Kreislaufsystemen, die unter der Überlastung beinahe zusammenbrechen. Schweißgeruch breitet sich aus und schon bald ist ein lautes Geschnatter wie von einem Schwarm Gänsen zu hören.
Spätestens, wenn aus diesem Geschnatter einzelne Worte verständlich sind, zum Beispiel "Manager", "Prinz Charles", "David Beckham" oder auch "Wussow", ist es bereits zu spät. Vor Schreck erstarrt sieht man seinem Ende als ausgewalzte Mettwurst entgegen. Erfahrene Hundebesitzer bringen sich in der Regel rechtzeitig aus der Walzlinie der Nordic Walker. Ein beherzter Sprung ins Gebüsch kann Leben retten, notfalls auch in Brombeersträucher. Und vor allem den Hund nicht vergessen - er weiß es nicht besser.

Nordic Walker gab es bereits vor 7 Millionen Jahren

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Ein stattlicher Bardino-Husky
Die Sache mit dem aufrechten Gang

 

Wie kommt es nur, dass sich Homo sapiens mit fortschreitender Evolution stets auf seine Wurzeln besinnt? So werden eindeutige Verhaltensmuster aus den Anfängen der Hominisation durch die Jünger des Nordic Walking voller Enthusiasmus wiederbelebt.

Vor ca. 15 Mio. Jahren begannen weltweite klimatische Veränderungen, welche einen signifikanten Rückgang der Urwaldgebiete und eine Ausbreitung der Steppen mit sich brachten. Etwa 8 bis 10 Mio. Jahre später trennten sich die Schimpansen von unserer gemeinsamen Entwicklungslinie. Die Übergangsform zu Homo sapiens, die Australopithecinen nahmen ihren Platz in der Evolution ein. Bei ihnen ist der aufrechte Gang morphologisch nachweisbar. Daher dürfte der erste ”HYPE” des Nordic Walking im oben erwähnten Trennungszeitraum liegen.

Die unvermeidliche Umstellung vom Leben auf den Bäumen zu einem Leben am Boden brachte wohl so manche Probleme für unseren Vorfahren der Entwicklungslinie Echter Menschen mit sich - Die Geburtsstunde des Nordic Walking. War es der Affenartige noch gewohnt sich auf allen Vieren fortzubewegen, galt es nun, die Herausforderung des aufrechten Ganges zu bewältigen. Und Stöcke fand er wohl im Urwald zuhauf  Hunde und Walker

Hatte man sich eben noch geschmeidig von Baum zu Baum gehangelt, war der nun angesagte aufrechte Gang eine recht ordentliche Plage. Hier brachte dem Affenartigen der Einsatz dieser Stöcke gar deutliche Erleichterungen.

Und unsere Vertreter der Vormenschen- Gattung hätten nicht schlecht gestaunt, wenn sie Passagen der Bibel zum ”Hangeln von Baum zu Baum für Vormenschen” im modernen Almanach der Nordic Walker wieder gefunden hätten  - ”...die Hand des vorwärts bewegten Armes greift zu, der nach hinten schwingende Arm öffnet die Hand”.

Um in der Steppe überhaupt etwas zu sehen, mussten sich unsere Vorfahren aufrichten (denn nicht alles was sich hier bewegte und zielstrebig auf einen zukam, musste unbedingt von friedfertiger Natur sein). Da sie die Beine noch nicht vollständig durchdrücken konnten, waren auch hier die Stöcke äußerst hilfreich. Außerdem konnte man mit ihnen ahnungslose Jäger recht ordentlich beeindrucken.

Nordic Walker legen Wert darauf, beim vorwärts greifen der Hände den Arm zu strecken. Auch unsere Vorfahren hatten dies im Urwald immer befolgen müssen, wenn sie den nächsten Ast erreichen wollten.

Ich schmeiss mich weg

Hund und Halter in der Walzlinie

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Aus Sicht unseres Caniden fehlt es leider in den meisten Fällen den Nordic Walkern an Höflichkeit (artgerechte Interpretation siehe Erziehung). Demzufolge ist eine gespannte Atmosphäre vorprogrammiert. Nebenbei bemerkt, kann ich mich da auch bei menschlicher Interpretation dieser Umgangsform, durchaus anschließen Nordic Walker Hund Bardino Harry

Allerdings gibt es in diesen Fällen einen signifikanten Unterschied zwischen Uns Harry und uns - während wir, auf dem Fundament einer ordentliche Erziehung, einer akademischer Bildung und über vier Jahrzehnten des aufrechten Gangs, unserem unhöflichen menschlichen Gegenüber stets höflich aber auch bestimmt entgegen treten können, und uns von dessen, gelegentlich an den Tag gelegten, nassforschem Verhalten oder gar ”Bellen” nicht im geringsten beeindrucken lassen, so folgt unser vierbeiniger Freund ausschließlich seinen artspezifischen Denk- und Verhaltensstrukturen.

Selbst auf schmalsten Waldwegen sind viele schnatternde Walzformationen, selbst in Anbetracht der unmittelbaren Passage eines entgegenkommenden Passanten, nicht in der Lage, z. B. in Reihenformationen überzugehen. Nein, man muss unbedingt ohne Unterlass nebeneinander laufen und selbst die Tatsache, dass entgegenkommende Personen aufgrund der örtlichen Gegebenheiten überhaupt nicht ausweichen können, führt zum garantierten Overload der geistigen Wahrnehmungskapazitäten der meisten Mitglieder dieser Walzstrukturen.
Der Hund erkennt und bewertet die aus der Gruppe kommenden nonverbalen Signale (meistens Aggression, Unsicherheit oder gar Angst vor dem Caniden) und folgt seinen Instinkten. Die aggressive Unterschreitung seiner Fluchtdistanz durch die Walkergruppe tut hierbei das Übrige. So entstehen unnötigerweise Stresssituationen, made by Nordic Walker.

Nach einem Jahr intensivem Üben (der Not gehorchend Nordic Walker Hund Bardino Harry) haben unser Hund und wir gelernt, solche unnötige Situationen in der Regel von unserer Seite aus entspannt zu bewältigen. Und manchmal ist es auch recht erheiternd, wenn sich ein unhöflicher Walzverband murrend (leise dümmliche Kommentare hierbei gelegentlich inbegriffen) mit offensichtlichem Unbehagen unter dem aufmerksamen Röntgenblick unseres brav abgesetzten, aber trotzdem stets hellwachem, Bardinos an uns vorbeischiebt. Hier zeigt sich wieder einmal, wie weit die zur Schau gestellte Naturverbundenheit dieser modernen (Stadt-) Menschen doch tatsächlich von echter Naturverbundenheit entfernt ist. Die echte Naturverbundenheit resultiert nun einmal aus einem langen Erziehungs- u. Lernprozess und steht, zum Leidwesen dieser modernen Vertreter unserer Art, nirgendwo zum Download zur Verfügung

Nordic Walker Hund Bardino HarryNordic Walker Hund Bardino HarryNordic Walker Hund Bardino Harry

Allerdings kommt es auch gelegentlich mal vor, dass man höflichen Nordic Walkern begegnet. Diese, für alle beteiligten Spezies angenehmen, Zusammentreffen bestätigen uns dann wieder im Glauben daran, dass Wald und Flur doch noch einen Ort der Erholung für Mensch und Hund darstellen können.

 

Ein stattlicher Bardino-Husky
Natur pur